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Der Weg ist nicht gerade

  • Autorenbild: Alex Liesen
    Alex Liesen
  • 18. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Nicht wenige Menschen machen sich jedes Jahr auf um ihr Leben umzukrempeln.

Sie haben einen schweren Weg hinter sich und sind die aktuelle Situation und die Richtung ihres Lebens satt. Der Leidensdruck hat sie in die Aktion getrieben ungeachtet der Angst, die oft mitschwingt. Sie ist da - die Motivation und die Hoffnung auf Besserung. Die ersten Wochen sind hart aber sie werden getragen von der Motivation und dem Willen.

Doch aus Wochen werden Monate und irgendwann kommen die ersten Prüfungen. Ausreden und Ausflüchte bahnen sich den Weg in die Gedanken und es wird schwer fokussiert zu bleiben. Viele werden schwach. Leider zu oft, bis dann die alte Version wieder die Kontrolle bekommt.

Oft, viel zu oft sehe ich das. Und ich kenne das auch. Der Wille und die Motivation alleine reichen oft nicht aus. Es braucht Disziplin und Glaube an sich selbst. Ein Bild, eine Vision, die stärker ist als alles, was sich dir in den Weg stellt.

Doch wie werde ich dieser Mensch? Wie baue ich etwas aus mir heraus auf, das ich doch bis jetzt immer nur im Außen gesucht habe? Mit Bestätigung und Bewunderung anderer oder aufmunternden Worten kannst du auf diesem Wege nicht rechnen. Wir machen uns sehr stark abhängig von der Meinung und dem Urteil anderer. Wir vertrauen mehr auf die Sicht eines anderen auf uns als auf uns selbst. Warum?

Die meisten kennen sich nicht. Sie wissen nicht wer sie wirklich sein können. Sie vergleichen sich ständig mit anderen und messen ihren Erfolg an dem anderer. Als ob wir alle den gleichen Weg gehen würden.

Wie baue ich Stolz, Respekt und Achtung in mir auf? Durch Schmerz. Durch das Tun. Ich mache etwas, wovon ich weiß, dass es hässlich ist und es mir erst in ferner Zukunft etwas geben wird. Ich tu etwas, was ich nicht tun will. Ich tu es gegen den Willen meines jetziges Ichs. Das ist entscheidend. Und ich muss es jeden Tag tun. Nur ab und zu reicht nicht aus. Ich muss es tun weil es nicht anders geht. Es werden viele Emotionen kommen. Manchmal ist es schön, macht sogar Spaß. Am nächsten Tag weint man oder schreit. Man ist verzweifelt, kraftlos, traurig, frustriert, allein. Aber man tut es in dem Wissen, dass die neue Version nur so entstehen kann. Es wechselt nicht immer täglich aber stell dich auf eine Achterbahn ein. In dieser Zeit ist wichtig wie du mit dir sprichst und was du über dich denkst. Zweifel sind stark und nagen unaufhaltsam an dir wenn du ihnen Kraft gibst. Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Morgens sprich mit dir. Abends vor dem schlafen sprich mit dir. Festige die Vision. Immer wieder.

Manchmal kommen Tage, an denen man verliert. Aber das Hinfallen ist Bestandteil des Weges. Es gehört dazu. Steh wieder auf. Und mach weiter. Es geschieht immer wieder aber du musst den Standard deines neuen Ichs leben. Jeden Tag. Manchmal gut manchmal nicht so gut. Aber jeden Tag. Der Weg ist nicht gerade. Darf er auch nicht sein.


Lerne, wie man wirklich mit sich selber umgeht. Wie man spricht, wie man sich auffängt, tröstet, motiviert und achtet.

Dazu gibt es viele Techniken.

Meditation, QiGong, Akupressur, Training, TuiNa, Körperreisen, Atemtechniken und Erdung.

Du wirst überrascht sein, was sogar kleine Maßnahmen bewirken können. Du wirst eine völlig andere Beziehung mit dir selbst haben und dich evtl. das erste Mal wirklich spüren. Niemand wird kommen, um dich zu retten. Niemand wird dir irgendwas abnehmen. Niemand. Alleine Sein zu können ist eine Kunst, die sich lohnt zu erlernen. Schmerz ist ein sehr guter Lehrer. Nur will keiner seine Lektion lernen.


Am Ende ist das Ruhen in dir selbst kein toller Kalenderspruch mehr - er wird Wirklichkeit. Ein Moment nur anfangs… Aber es wird lauter, wenn du zuhörst. Es wird das größer, das du nährst. Alles beginnt mit deiner Aufmerksamkeit - in einer Zeit, in der man fast nur noch Ablenkung und Betäubung kennt.

Sei es dir wert.


 
 
 

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