top of page

Wer bist du?

  • Autorenbild: Alex Liesen
    Alex Liesen
  • 24. März
  • 3 Min. Lesezeit

Im Grunde haben wir alle ein Bild von uns. Masken, die wir tragen, Rollen, die wir spielen jeden Tag. Freund, Ehemann, Liebhaber, Soldat, Angestellter, Held, Verlierer, Suchender…..

All das sind wir, doch können wir nur das sein? Ist da noch mehr? Sind wir zufrieden? Glücklich?

Ich war es jedenfalls nicht. Nicht, dass ich Grund gehabt hätte zu meckern aber ich wusste, dass ich mehr sein musste als das, was ich war....

Frust staute sich auf...unbewußt aber deutlich...nicht greifbar für mich aber auch nicht länger zu verleugnen. Ich hatte alles. Familie, Liebe, ein Zuhause...aber was ich nicht hatte war ein Ich, mit dem ich leben konnte. Ich war mir selbst zu wenig. Das weiß ich heute....damals war es das reinste Chaos.

Ich als ausgewiesener Experte für gescheiterte Beziehungen erinnere mich noch an einen Abend in Passau. Wieder einmal war eine Beziehung vorbei und ich las im Internet, um mich abzulenken. Ich las plötzlich in einem Artikel über ein ganz anderes Thema etwas über das Loslassen und der Autor zog eine Parallele zu Beziehungen. Er meinte man solle doch erstmal schauen, ob man denn mit sich selbst leben wollen würde... Ich tat das als absoluten Quatsch ab und machte mir noch ein paar Biere auf....

Hmm.. Heute sehe ich das anders... Nach meiner gescheiterten Ehe war ich allein. Nein einsam. Ich wollte nicht loslassen und erst recht nicht aufgeben. Ich wurde immer wieder abgewiesen und ich galt in meinen Augen als Versager. Der Alltag mit mir selbst war schlimm zu dieser Zeit. Sobald es ruhig wurde um mich, tat sich ein riesen Loch auf und verschlang mich. Jeden Abend, jede Nacht schlechte Gedanken, heulen, wieder schlechte Gedanken, Angst, Selbstmitleid, Wut auf mich und das Gefühl von Machtlosigkeit und Sinnlosigkeit.

Ich wollte sicher nicht mit mir zusammenleben zu dieser Zeit doch ich musste ja...

Erst ein Arschtritt der Geister brachte eine Veränderung. Ein Traum, zu real um einer zu sein aber zu absurd um keiner zu sein.

Was, wenn ich jemand werden würde, der mich retten kann? Was, wenn ich jemand werden könnte mit dem ich leben könnte? Was, wenn ich wieder stolz auf mich sein könnte und ein wirklicher Vater für meine Tochter? Endlich der, der ich mich nicht traute zu werden?

Ich hatte ein klares Bild bekommen von einer völlig absurden Version von mir. Stark, unabhängig, offen aber völlig zufrieden mit sich selbst und...glücklich!

Meine Fylgja sagte in der Vision zu mir, dass ich nur seine Hand nehmen müsse. Ich müsse zu ihm werden indem ich er bin in der Intention. Das alte Ich müsse sterben aber ich sei sowieso mehr tot als lebendig und es würde Zeit werden endlich anzufangen wirklich zu leben. Ich war schwach und durchtränkt von Alkohol aber etwas in mir wurde wach und ich nahm seine Hand. Die Reise begann...

Was ich mit all dem sagen will ist: Wenn du nicht zufrieden mit dir bist und du dein Leben nicht liebst, wie soll es dann mit jemandem klappen? Nur geteiltes Leid ist halbes Leid als Lebensmotto zu haben reicht nicht aus.

Manche Menschen wie ich brauchen eine gehörige Portion Leid, um aufzuwachen und zu dem zu werden, der sie sein können. Ich bin noch lange nicht da, wo ich sein will aber der Weg macht mir inzwischen Spaß, denn ich bin mir selbst noch nie so nah gewesen wie jetzt.

Ich ermuntere alle, die in einer tiefen Krise mit sich selbst stecken, das Unmögliche zu wagen.


Was, wenn doch alles möglich ist? Du wirst staunen zu was du in der Lage bist wenn du den Weg betrittst, der zu deinem wahren Ich führt.



 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comentários


bottom of page