Der Boden und wie man aufsteht
- Alex Liesen
- 28. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Immer wieder bekomme ich Fragen über den Boden gestellt. Manche erkennen den Boden nicht und haben dort noch immer Angst zu fallen aber die meisten wollen wissen warum sie nicht aufstehen können.
Diese Frage kommt sehr sehr häufig. Ich versuche doch aufzustehen… warum gelingt es mir nicht?
Wenn wir uns dann die Situation ansehen ist es fast immer so, dass man eben mit dem Mindset, das einen auf den Boden manövriert hat nur eben genau dorthin gelangen kann.
Ein Beispiel: Jemand ist unzufrieden mit seinem Aussehen als Mann. Er würde gerne fit, glücklich und zufrieden aussehen. Er raucht aber, sitzt am liebsten auf der Couch, trinkt gerne Alkohol und spielt am Computer. Dort zwar Actiongames, in der er der durchtrainierte Typ ist, aber die Jogginghose ist das sportlichste an ihm.
Es ist Januar und so kann es nicht weitergehen. Er macht einen Vertrag im Fitnessstudio und geht auch hin zunächst. Fünfmal die Woche. Vollgas. Eine ganze Stunde.
Trotzdem trinkt er weiter, raucht und sitzt die meiste Zeit des Tages. Wie lange geht das gut? Genau eine Woche. Der Schmerz kommt schnell und er hat ja noch so viel zu tun zuhause.
Resultat ist er geht nicht mehr ins Studio bleibt aber Mitglied.
Warum schafft er es nicht? Die Art, wie er lebt, fühlt und denkt hat sich nicht verändert. Er hatte einen Schub aus einem flüchtigen Stoff. Der heißt Motivation. Er ist deshalb flüchtig weil es ein Konstrukt ist, das ohne mein Zutun existiert. Man darf verstehen, dass sich ohne Aktion nichts verändert. Das Bild, das ich von mir habe tut was es kann um die Realität dem Bild anzupassen. Hmm also der Typ, der sich in seiner Rolle wohlfühlt und die Komfortzone eigentlich nur in Ausnahmefällen verlassen will soll jetzt zum Actionhelden werden. Das wird nichts. Und es genügt nicht es ab und zu mal zu wollen. Es sich einzureden dreimal täglich für fünf Minuten.
Man muss zu dem Bild werden. Es wirklich glauben und keinen Zweifel daran haben das Ziel zu erreichen. Und jetzt kommt erst der schwierige Teil! Jeden Tag müssen sich die Gedanken und Taten auf dieses Ziel zubewegen. In kleinen Schritten. Aber jeden Tag. So kann man aufstehen.
Man muss zu jemand anderem werden bevor man es versucht. Auf dem Boden liegt man und bewegt sich nicht. Aber innen bewegt sich alles. Man baut sich komplett um. Man verändert die Art zu denken und zu fühlen. Dabei wird man oft scheitern. Man ändert die Art über sich selbst zu denken und diese Wellen erreichen alle Zellen in deinem Körper. Eine neue Order. Sie muss oft kommen. Jeden Tag. Dann irgendwann hält man es für möglich aufzustehen tut aber nichts. Dann erwächst das Verlangen aufzustehen und das Bild des neuen Ichs wird größer als das alte Ich. Dann tut man es einfach. Immer und immer wieder. Das alte Ich zerbröckelt langsam. Das dauert und tut weh!
Es ist ein Prozess. Man darf und muss auch versagen. Das gehört dazu aber trotzdem hält man an dem Bild fest, das man jetzt von sich hat. Dann ist es nämlich kein Versagen mehr. Ja man klatscht immer wieder auf dem Boden auf aber das ist wie das Ausschlagen der Stiefel. Es trennt nur hartnäckigen Dreck von dir. Wenn du nämlich das nächste Mal aufstehst, wirst du den Unterschied spüren. Bleib dran!
Vergleiche dich nicht. Kämpfe einfach weiter. Andere Krieger werden dich erkennen und dir aufhelfen. In solchen Kreisen sind Fehlschläge keine Schande sondern notwendig um besser zu werden. Das ist der große Unterschied. Du musst nur einen besiegen und das ist dein Ich von gestern.
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