top of page

Zwei Jahre

  • Autorenbild: Alex Liesen
    Alex Liesen
  • 11. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Morgen sind nun zwei Jahre vergangen. Zwei Jahre und es hat sich eine Menge getan seit ich mit meinem Bruder an deinem Grab stand.

Ich hab mir damals etwas versprochen. Ich würde jetzt anders leben. Raus aus dem offensichtlichen Fahrwasser. Ich hatte Angst vor der Veränderung und der unsicheren Zukunft - aber noch mehr Angst hatte ich, dass alles so bleiben würde.


Es ging mir schlecht damals. Es war nicht mehr der Tiefpunkt aber ich war noch ziemlich am Ende verglichen mit jetzt. Ich hatte gerade begonnen mich aufzubauen und ich hatte tausend Gründe im Kopf aufzugeben. Ich fühlte mich sehr alleine und konnte damit noch nicht gut umgehen. Irgendwie hoffte ich noch, dass jemand kommen würde um mich zu retten.


Ab dem Tag ging es aber bergauf. Unmerklich für mich anfangs. Training tat weh jeden Tag und ich kämpfte mit der Motivation, denn Disziplin war noch nicht ausgereift. Trotzdem hatte ich immer vor Augen welche Auswirkungen meine Entscheidungen auf mein Leben und das meiner Tochter haben.

Kleine Erfolge kamen, kleine Schritte und die Stimme in meinem Herzen wurde endlich lauter.


Heute bin ich noch immer auf dem Weg. Es tut noch immer weh aber ich bin stärker geworden. Heute glaube ich an mich und gehe Dinge anders an. Ich denke anders. Ich fühle anders und treffe bessere Entscheidungen.

Ich führe ein besseres Leben. Ich versuche nicht mehr dem Schmerz zu entfliehen. Ich gehe mit ihm auf den Boden. Wir kennen uns gut und sind Freunde geworden. Hört sich blöd an aber so ist es.


Ich blicke zurück auf die zwei Jahre und bin dankbar für jede Lektion seither. Ich bin dankbar für das was der Tod damals in mir ausgelöst hat.

Ich bin dankbar wie der Tod mich und meinen Bruder wieder vereint hat und wie es jetzt ist.


Manchmal sieht der Weg vor dir nicht gut aus. Manchmal macht er Angst. Manchmal tut er weh.

Veränderung macht Angst und tut manchmal auch weh aber es lohnt sich. Es ist eine Illusion, dass du dein Leben nicht ändern kannst. Es ist eine Lüge, dass es halt jetzt so bist.

Du kannst alles schaffen aber du musst es tun.


Der Weg zum Besseren fühlt sich an wie die Hölle, während der Weg zur Hölle sich sehr gut anfühlt.

Du hast die Wahl. Hör auf mit den Dingen, die dich schwach machen und beginne stark zu werden durch das Leiden.


Welche Geschichten werden sie von dir erzählen wenn du gestorben bist? Woran werden sie sich erinnern wenn sie an dich denken?


Memento mori. Warte nicht bis du tot bist um wirklich zu leben.



 
 
 

댓글


bottom of page